Fotos: Barbara Palffy
Inszenierung: Martina Gredler
Musik und Dramaturgie: Jana Schulz
Bühne: Claudia Vallant
Puppenbau: Annemarie Arzberger
Mit: Markus-Peter Gösser und Angelo Konzett
„Die Reise nach Westen“ erzählt vom Mönch Tripitaka, der sich auf Geheiß des Kaisers nach Indien aufmacht, um Buddhas heilige Schriften nach China zu bringen. Begleitet wird er vom Affenkönig Sun Wukong und dem Eber Bajie, die – beide hatten einst im Himmel Missfallen erregt – auf die Erde verbannt sind und sich dort bewähren müssen. „Die Reise nach Westen“ ist einer der vier klassischen chinesischen Romane und vereint Elemente des Konfuzianismus, Daoismus und Buddhismus. Viele popkulturelle Werke basieren auf dem Roman, etwa der berühmte Manga „Dragon Ball“.
Martina Gredlers Inszenierung GO WEST! ist eine Reise zu sich selbst und schildert den Kampf mit inneren Dämonen und deren Überwindung. Gleichzeitig findet hier eine kritische Auseinandersetzung mit dem heutigen China statt, das – nach dem Buddhismus – den Kommunismus und schließlich den Kapitalismus aus dem „Westen“ importiert hat. Das Reich der Mitte befindet sich mit seinem technologischen Fortschritt und dem großen Wirtschaftsprojekt der „Neuen Seidenstraße“ unter Xi Jinping auf der globalen Überholspur – die Frage ist nur, wohin? Ein digitaler Überwachungsstaat ungeahnten Ausmaßes kontrolliert mithilfe eines Sozialkreditsystems jeden Schritt und Fehltritt seiner Bürger*innen, die vom Land in die smoggeplagten Megacities fliehen.